








Mittelalterliches und modernes Tallinn
Tallinn ist die Hauptstadt Estlands und darf - meiner Meinung nach - auf einer Ostseekreuzfahrt nicht fehlen. In der über 1000 Jahre alten ehemaligen Hansestadt gibt es viel zu entdecken. Einerseits besitzt Tallinn ein wunderschönes mittelalterliches Zentrum - die Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe - andererseits pulsiert in vielen Gassen auch das moderne Leben.
AIDAdiva hat angelegt und ist für den Landgang frei gegeben. Ich freue mich nach über 10 Jahren Tallinn wieder zu sehen. Mal sehen wie sich die Stadt verändert hat. Vom Kreuzfahrtterminal ist es nur ein kurzer Fußweg von ca. 15 Minuten bis zur dicken Margarete, einem Kanonenturm in der sehr gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Durch den Turm gelange ich in die Altstadt und von nun an reiht sich ein restauriertes Haus an das andere. Tallinn ist ein einziges Schmuckkästchen. Und sollte irgendwann mal ein Film gedreht werden, der im Mittelalter spielt, dann wäre für jeden Regisseur Tallinn die perfekte Filmkulisse. Zentrum und Highlight der Stadt ist für mich ganz klar der malerische Rathausmarkt. Hier ist ein Gebäude schöner als das andere. Mir fällt sofort das Rathaus ins Auge. Es ist eines der ältesten gotischen Gebäude des Baltikums. Vom Rathausturm haben Sie übrigens einen schönen Rundumblick über die Stadt. Am Marktplatz befindet sich auch die Ratsapotheke, eine der ältesten Apotheken der Welt. Leider übervölkern diese derzeit die vielen Touristen, weil jeder auch ein Foto von innen schießen möchte. Je nachdem wie viele Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, kann es in der Stadt schon einmal voller werden.
Verwinkelte Gassen, nette Restaurants & Cafés, Kirchen und ein Kloster warten auf Tallinns Besucher. Absolut lohnenswert ist auf jeden Fall ein Abstecher zum Domberg. Im Mittelalter waren Unterstadt und Domberg durch Mauern, Tore und Türmen getrennt. In der Unterstadt lebten zumeist Handwerker und Kaufleute, auf dem Domberg dagegen Adlige und Geistliche. Oben auf dem Domberg angekommen, erreiche ich das Schloss in dem heute das Parlament tagt. Weiter geht es Richtung Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren bunten Zwiebeltürmen bis ich endlich vor der Domkirche stehe. Für 5 € (Stand August 2018) können Sie den Turm übrigens besteigen und so wie ich den Ausblick von oben genießen. Die Stadtmauer ist sehr gut zu erkennen. Einige Türme sind heute noch gut erhalten und manche Teilabschnitte kann man sogar entlang laufen.
Nachdem ich viele wunderschöne Fotomotive vom mittelalterlichen Tallinn im Kasten habe, verlasse ich die Altstadt. Im Reiseführer habe ich etwas Interessantes vom modernen Tallinn gelesen. Also mache mich auf in Richtung Rotermannviertel. Vor wenigen Jahren war dieser Bereich noch ein relativ heruntergekommenes Industrieviertel. Heute findet man hier sanierte Fabrikgebäude und modernste Neubauten. Alt und neu harmoniert ganz wunderbar: Geschäfte, Restaurants, nette Cafés, Wohnungen und Bürogebäude. Hier kann man shoppen bis zum Umfallen oder sich ein nettes Lokal aussuchen und das rege Treiben der Leute beobachten. Tatsächlich ist das Verhältnis Touristen/Einheimische komplett anders als in der Altstadt. Es macht einfach nur Spaß hier zu bummeln. Meiner Meinung nach ist das Rotermannviertel ein echter Geheimtipp!
Von Rotermann ist der Hafen nur einen Katzensprung entfernt. In ca. 15 Minuten erreiche ich zu Fuß den Hafen. AIDAdiva wartet bereits auf mich, um mich zum nächsten Hafen zu bringen.
