









Schwestern- urlaub vom Feinsten
Kanaren mit Madeira (22.-29.3.2015)
Es ist halb 7 Uhr morgens, die Wellen brechen sich sanft am Rumpf des Schiffes, ich höre Möwen krakeelen und frischer Kaffeeduft weht mir um die Nase als ich aufwache… Ich bin an Bord von „Mein Schiff 3“, wo meine Schwester Ulli der Nespresso-Maschine auf unserer Kabine gerade einen Guten-Morgen-Kaffee entlockt hat.
Die Sonne scheint durch die offene Balkontür, die frische Frühlingsluft macht mich sogleich munter.
Der perfekte Seetag
Erstmal ins Fitnesscenter, ein paar Kilometer auf dem Laufband mit Meerblick zurücklegen. Bei den Unmengen an leckerstem Essen geht das einfach nicht anders, schließlich bin ich ein Genussmensch und werde selbstverständlich alles probieren, was mir unter die Nase gehalten wird.
Aus dem Buffetrestaurant „Anckelmannsplatz“ nehme ich auf dem Rückweg einen großen Teller voll Obst und dieses oberleckere frisch gebackene Brot aus der Backstube, einen erfrischenden Saft und einen Pott Kaffee mit auf die Balkon-Kabine. Ich kann mir keinen schöneren Ort für’s erste Frühstück vorstellen als unseren großzügigen Balkon. Ulli kann hier später noch nach Herzenslust schmöken, zum Glück rieche ich in der Kabine nichts davon.
Bikini und Bademantel übergeworfen, hole ich mir am Pooldeck ein frisches Badetuch und eine kuschelige Wolldecke. Auf dem Sonnendeck stehen mega-bequeme Inseln, in denen man sich herrlich hinlümmeln kann. Wenn Wolken da sind, wird es im Fahrtwind frisch, ohne Wolken ist es ganz schön warm. Es ist aber auch anstrengend, Decke hochziehen, Decke wegstrampeln…
Zeit für’s Mittagessen. Mit letzter Kraft werfe ich mir ein T-Shirt-Kleid über und entere das Buffet-Restaurant. Ich kann mich nicht entscheiden: Wok-Station? Rindersteak? Pasta? Obst? Och nee, Obst nicht. Ich habe Hunger von der Seeluft. Und ein kühles Gläschen Weißwein passt eigentlich auch schon rein.
Irgendwie will keiner auf diesen „Lümmel-Inseln“ liegen. Verstehe ich überhaupt nicht. Nun, es ist schon ein Weg von 100 Metern zur nächsten Bar. Das mag den ein oder anderen abhalten. Es gibt auf diesem Schiff – meiner Wahrnehmung nach – auch viel mehr Liegen als Passagiere. Das ist super angenehm: Jeder findet seinen Platz. So wird der Streit um des Deutschen Lieblingssport, das Liegen-Reservieren, einfach dadurch vermieden, dass es nicht nötig ist.
Nachdem ich mich ausgeschlafen habe, zieht es mich in den großzügigen SPA-Bereich. In der Sauna mit Blick über den endlosen Horizont gibt’s um 15 Uhr den ersten Aufguss. Ich fühle mich pudelwohl in meinem flauschigen „Mein Schiff“-Bademantel. Nach zwei Stunden kriege ich schon wieder Hunger. Verdammt. Was mache ich? Außenalster-Bar mit Cheeseburger/Pommes oder Tag&Nacht-Bistro mit Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren und frischen Pizza-Ecken (leeeeeecka) hmmm. Ich glaub, ich will Pizza.
Jetzt ist Zeit für meine Kabine, mit Ulli gucke ich im Bordcomputer (riesiger LED-TV an der Wand) was es wo zum Abendessen gibt. Die Auswahl ist groß, wir entscheiden uns heute für das am-Tisch-Bedien-Restaurant Atlantik-Mediterran. Nachdem ich den ganzen Tag im Bademantel rumgelungert habe macht es mir Spaß, mich ein bisschen schick zu machen. Wofür habe ich die ganzen Klamotten mitgeschleppt? Und vor allem: die ganzen Schuhe! Auf jeden Fall gibt es hier in der Kabine genügend Schränke und Stauraum – auch für die Lady.
Ohne Wartezeit bringt uns die freundliche Empfangsdame am Restaurant zu einem toll eingedeckten Tisch und wir genießen ein mehrgängiges Menü, das wir aus verschiedenen Optionen zusammenstellen können. Der Wein wird schneller nachgeschenkt als man gucken kann, Wasser gibt es selbstverständlich auch mit „Stoff“ (Kohlensäure) und zum Abschluss genehmigen wir uns noch einen Espresso. Alles inklusive. Und alles richtig gut.
Ein Absacker-Cocktail in einer der unzähligen Bars ist noch drin, aber dann ruft das Bett. Auf diesen bequemen Matratzen schlafe ich wie ein Baby. Ulli macht noch einen Film aus der Videothek an. Ich bin überrascht, wie viele neue Filme dabei sind. Läuft Boyhood überhaupt schon im Kino? Heute entscheiden wir uns für „Göthe“. Aber nach 10 Minuten schlafe ich schon. Seeluft (ok, und Wein) machen ja soooo müde.
Die „Abtanzbar“ werden wir auf der ganzen Reise nicht einmal von innen sehen.
